Klebende Relaiskontakte durch hohe Einschaltstromspitzen
Durch Stromspitzen beim Einschalten von elektronischen Geräten können Relaiskontakte „verschweißen“ bzw. „verkleben“
″Klebende Relaiskontakte″ sind ärgerlich .. aber nicht immer sind die Hersteller von Schaltgeräten Schuld!
Beim Einschalten einer Last – beispielsweise eines PC-Schaltnetzteiles oder eines elektronischen Vorschaltgerätes – muss der Relaiskontakt eines Schaltgerätes eine kurze, aber meistens enorm hohe Einschaltstromspitze ertragen. Tut er das nicht, verbrennen bzw. verschweißen die Oberflächen der beiden Kontaktzungen mit der Zeit … mit der Folge, dass der Kontakt nicht mehr öffnet, wenn das Relais ausgeschaltet (also stromlos gemacht) wird. Eine gute Möglichkeit festzustellen, ob man es im Fehlerfall wirklich mit ″klebende Relaiskontakten″ zu tun hat, ist das leichte Klopfen, z.B. mit einem Schraubendreher, auf das Schaltgerät. Klebende Relaiskontakte springen dadurch meist wieder auf.
Ein ″harmloser″ PC mit gerade mal 300W-Leistungsaufnahme kann Einschaltstromspitzen von 50A erzeugen. Anwendern von Schaltgeräten ist häufig nicht leicht verständlich zu machen, dass das Problem ″klebende Relais″ durch die Last verursacht wird und nicht unbedingt von ″billigen Relais″.
So sehen beschädigte Kontakte von normalen, durchaus hochwertigen Relais aus, die durch Einschaltstromspitzen überlastet bzw. verschweißt wurden.
Zuverlässige Abhilfe schaffen hier nur zusätzliche, teuere Einschaltstrombegrenzer oder sog. ″High-Inrush″-Relais.
Dank ″High-Inrush″-Relais verlieren Einschaltstromspitzen ihre Schrecken
Das besondere Material, Silbercadmiumoxid (AgCdO) oder Silberzinnoxid (AgSnO2), aus dem die Kontaktoberflächen in ″High-Inrush″-Relais bestehen, verkraftet beim Schalten einer Last für einen kurzen Moment gewaltige Einschaltströme. Handelsübliche ″High-Inrush″-Relais verkraften z.B. für 20 Millisekunden einen Strom von 80A und das, ohne Schaden zu nehmen (z.B. das SCHRACK RT33L012). Dieser Strom würde im Dauerbetrieb einem angeschlossenen Verbraucher mit 18.000 W entsprechen!
Weitere Informationen über die verwendeten Silberlegierungen der Relaiskontakte finden sich hier → http://www.electrical-contacts-wiki.com/index.php/Werkstoffe_auf_Silber-Basis
Durch den Einsatz von ″High-Inrush″-Relais in allen unseren Schaltboxen (z.B. SwitchBox-Relais, SwitchBox-C2, SwitchBox-wireless …) verlieren somit ″klebende bzw. verschweißte Relaiskontakte″ wirklich ihren Schrecken.
Einige Beispiele für ″High-Inrush″-Relais
Aber Vorsicht … „High-Inrush“-Relais verhindern nicht die Einschaltstromspitze einer problematischen Last, sondern kommen „nur“ ohne Schaden zu nehmen damit zurecht. Wenn andere Relaiskontakte bereits verschweißt sind, arbeiten „High-Inrush“-Kontakte unbeschädigt weiter. Informationen zum Entstehen von Einschaltstromspitzen und betroffenen Geräten finden Sie hier —> https://www.elektronikpraxis.vogel.de/wie-sie-den-einschaltstrom-wirkungsvoll-begrenzen-a-712509/?cmp=km_wp_vicor_content_reg
Gleichzeitiges Einschalten mehrerer, problematischer Verbraucher
Besonders das gleichzeitige Schalten von problematischen Verbrauchern, die in demselben Sicherungskreis liegen, vergrößert die Probleme mit Einschaltstromspitzen. Denn alle Einschaltströme addieren sich ja … auslösende Netzsicherungen sind da keine Seltenheit!
In diesem Fall hilft eine eigentlich naheliegende Problemlösung: Die problematischen Verbraucher werden nicht alle gleichzeitig eingeschaltet sondern mit jeweils einer kurzen Verzögerung von z. B. 1…2 Sekunden.
Speziell für den Bereich „Medientechnik finden Sie hier“ —> https://www.antrax.de/produkt-kategorie/medientechnik/ Hilfe.